… so ein bekannter Liedtext von Peter Kreuder und vielleicht auch passend für unseren VfB.
Fünf Jahre lang durfte der Altrheinclub Erfahrungen in der höchsten Amateurklasse des Fußball sammeln. Allerdings auch fünf Jahre von denen zwei stark von der Corona-Pandemie geprägt waren. Nun wissen wir was einen da erwartet. Es ist definitiv anders als der Amateurfußball in den Spielklassen darunter, in jedem Jahr gespickt mit Fußballvereinen aus ganz Hessen mit großer Tradition. Aber auch neue Konstrukte fanden in der jüngeren Vergangenheit dort Einzug – Vereinsfusionen waren in der Regel der Ausgangspunkt. SG-Barockstadt Fulda-Lehnerz oder der FC Gießen, der in der neuen Saison wieder der Hessenliga angehören wird. Andere waren nur zur Stippvisite unterwegs. Aus gleich sieben Vereinen rund um Sprendlingen entstand 2013 das Konstrukt SC Hessen Dreieich, der seine Seniorenmannschaft mit Abschluss der Runde zurückziehen wird und Platz macht für die Reinkarnation der zweiten Garnitur der Frankfurter Eintracht.
Anders ist auch das mediale Interesse. Zwar sind Übertragungen in den Sportsendungen des 3. hessischen Programms schon lange Geschichte – das Internet hat diese Aufgabe übernommen – aber Spielaufnahmen von jedem Spiel stehen den Trainern und oft auch den Fans zu Verfügung und ein Zusammenschnitt aller Tore eines Spieltags. Pressekonferenzen sind nach dem Spiel nicht unüblich, in der Regel ebenfalls mit Videoaufzeichnungen und Veröffentlichung in den sozialen Medien der Vereine.
Es geht ruhiger zu auf den Plätzen, einzig die Fans von Hessen Kassel haben einst in Ginsheim ordentlich Radau gemacht. Einen Peter Wolf (sen.) gab es in der Hessenliga nicht, der früher in der B-Klasse auch mal mit dem Stock auf die Platzumrundung geschlagen hat, um seine lautstarke Meinung zum Spiel zu unterstreichen. In Kassel und in Fulda sind dann auch schon mal 1000 Zuschauer bei einem Hessenligaspiel, im Rhein-Main-Gebiet kann man von solchen Zahlen lediglich träumen. Die Spieler, die Trainer und die Fans verhalten sich gesittet, nie gab es Ausschreitungen und die Spielleitung war immer professionell.
Das Interesse von Spielern an dieser Liga ist groß, auch wenn mancher Gewogene sich am Ende als zu leicht herausstellte. So hat sich die Hessenliga als Plattform für die nächst höheren Spielklassen entwickelt, der Profifußball mit seinen großen Geldtöpfen ist von der Oberliga ja nicht mehr wirklich weit entfernt.
Groß ist auch der organisatorische Aufwand mit Fahrten bis zu über 200 km, wenn es nach Nordhessen geht. Nach Osthessen ist es etwas näher aber ähnlich lang zu fahren, ein Mannschafts- und Fanbus muss da regelmäßig her. Zuletzt war „Lensa Travel“ mit Inhaber Cetin Yücel unser verlässlicher Transporteur – vielen Dank, Cetin – oft saß der Chef selbst am Lenkrad und brachte unsere Jungs wieder sicher nach hause.
Auch das Sponsoreninteresse ist groß. So bedanken wir uns in unserem abgeschlossenen Hessenligajahr bei Hauptsponsor Michael Vöpel (Camping Vöpel) für die tolle Unterstützung und hoffen auf Treue über den Tag hinaus. Aber auch den vielen weiteren Sponsoren danken wir an dieser Stelle, insbesondere da uns die meisten auch während der Corona-Spielpause die Treue gehalten haben.
Nun geht es also in der neuen Spielrunde, die am 7. August starten wird, in der Verbandsliga weiter. Unsere U23 macht unserer ersten Mannschafft dort Platz. Ein Beinbruch ist das für den VfB Ginsheim nicht, eher eine Korrektur, die ihrer Zeit bedürfen wird. An der Ausrichtung des Vereins hat sich dabei nichts geändert. Guter Amateurfußball soll den VfB-Fans präsentiert werden und Ausbildungsstätten für junge ambitionierte Spieler sollen beide Seniorenmannschaften sein. Nun ist es für die U19-Spieler des VfB noch einfacher über die U23 in der ersten Mannschaft Fuß zu fassen oder für den besonders Talentierten den Sprung direkt in das erste Team zu schaffen. Der Kaderplanung soll hier und jetzt nicht vorgegriffen werden, verraten werden darf aber, dass wir das eine oder andere Gesicht unserer U19-Spieler in der ersten Mannschaft sehen werden, genauso wie viele Talentierte der bisherigen U23. Aber auch nachhaltig und solide soll das Konstrukt sein, was den Fokus nicht nur auf den Platz sondern auch neben den Platz richtet. Mehr denn je wird in naher Zukunft nicht nur die sportliche Leistung auf dem Platz von Bedeutung sein, nein auch die Potenz des Vereins bei den Vereinsfunktionen und dem Umfeld gewinnen an Gewicht – und das nicht nur für den VfB Ginsheim. Die Zeit der Einzelkämpfer ist vorbei – ein stabiles, umfangreiches Teamgerüst ist mehr und mehr von Nöten.
Eine weitere Veränderung steht dem VfB ins Haus. Die beste Worscht der Hessenliga wird der besten Worscht der Verbandsliga weichen, geliefert weiterhin von unserem Haus- und Hoflieferant, der Metzgerei Georg Hauf in Ginsheim.
Unsere U23 hat noch zwei Spiele zu absolvieren, während unsere erste Mannschaft die Sommerpause einläuten kann. Die Kaderplanungen sind in vollem Gange und in Kürze beginnt die Wechselfrist. Mit großer Vorfreude erwarten wir die neue Saison in der Verbandsliga Hessen Süd, in die uns auch der FV Bad Vilbel aus der Hessenliga begleiten wird. Wir freuen uns aber auch über viele Derbies unserer neuen U23 in der Gruppenliga gegen die Kreisvereine Büttelborn, Geinsheim, Groß-Gerau, Nauheim und dem KOL-Aufsteiger Walldorf. So bleibt am Ende nur noch das „geflügelte Wort“ unseres Stadionsprechers Hanno Janz an alle VfB Fans zu richten: bleibt eurem VfB gewogen – „Auf geht´s Ginsem!“