Mit Helfried Stöckl feiert ein wahrlich echter VfB-ler am heutigen Dienstag seinen 80-jährigen Geburtstag. Lieber Helfried, der gesamte VfB Ginsheim wünscht dir zu deinem „Runden“ alles, alles Gute – aber vor allem Gesundheit und noch ein langes und erfülltes Leben.
Helfried ist ein spät berufener, der erst im Alter von 25 Jahren mit dem Fußballspielen beim VfB Ginsheim begann. In seiner Jugendzeit blieb es ihm von seinen Eltern verwehrt – „Fußball sei zu gefährlich, er könne sich e Boo breche„.
So jagte Helfried erst in der „Aktivenzeit“ dem runden Leder hinterher – meistens als Außenverteidiger ließ er den gegnerischen Stürmern kaum Spielraum. Helfried war auch als Jugendtrainer und Vereinsfunktionär unterwegs. So trainierte er in den 70ger Jahren eine A/B-Juniorenmannschaft, die mangels Masse aus nicht weniger als 4 Jahrgängen bestand. Aus dieser Zeit gibt es eine überlieferte Anekdote, die Helfrieds akribische Vorbereitung, aber auch sein großes Herz beschreibt. Für das Training dieser A/B-Jugend war Helfried stets gut vorbereitet. Auf seinem Plan waren fein säuberlich der Trainingsablauf und die Übungen notiert – diesen Plan stellte er den Spielern vor. Der Älteste der Mannschaft und gleichzeitig Spielführer war Robert Volz. Dieser ging dann zu seinem Trainer und sagte, „Helfried, das Training können wir so machen – aber wollen wir nicht lieber ein Spielchen machen“? Helfried stimmte zu: „Ok, wir machen ein Spielchen“.
Weiterhin begleitete Helfried über lange Jahre verschiedene Vorstandspositionen – als Jugendleiter, Geschäftsführer und auch als Kassierer zeichnete sich Helfried verantwortlich. Seine akribische und verlässliche Arbeitsweise fand schnell Beachtung und großen Respekt. So war jeder Vorsitzender froh Helfried in seinem Team zu haben. Helfried verichtete in dieser Zeit nicht nur die Arbeiten, für die er gewählt war, er ist auch ein Mensch, der gerne über den Tellerrand hinaus schaut und überall da aushalf, wo Not am Mann war.
Die Tätigkeit „Controlling“ war so wohl noch gar nicht in Deutschland gebohren, als sie von Helfried bereits ausgeübt wurde. Keine Geldbewegung ging an ihm vorbei, so dass immer von einer ordnungsgemäßen Kassenführung auszugehen war. In seiner Vorruhestandszeit verbrachte Helfried viele Stunden im Geschäftszimmer am Vereins-PC – hier war Helfried wohl Autodidakt, der sich das PC-Wissen selbst beibrachte und zum Beispiel das Karteikartensystem der Mitgliederverwaltung auf ein PC-basiertes System umstellte. Wer heute von der Notwendigkeit einer digitalen Vereinswelt spricht, hätte sicher gerne bereits vor 20 Jahren einen Helfried Stöckl in seinen Reihen gehabt.
Helfried ist auch ein kritischer Mensch mit einer Haltung und einer Meinung. Nicht alle Vereinsentwicklungen wurden von ihm mitgetragen. So erhob er immer seine Hand, wenn es aus seiner Sicht Einwände bedurfte, wenngleich er es als lupenreiner Demokrat immer verstand sich der Mehrheitsmeinung unterzuordnen.
Später wurde Helfried parallel zum VfB noch parteipolitisch aktiv. Inzwischen ruhen alle Ehrenämter, was sich Helfried aber auch mehr als verdient hat. Er hat für die Gemeinschaft angepackt und sich, ohne jemals bezahlt zu werden, ehrenamtlich über Jahrzehnte in die Gesellschaft eingebracht – mehr Vorbild geht nicht.
Lass es dir noch gut gehen, lieber Helfried – wir freuen uns spätestens auf ein Wiedersehen auf dem Sportplatz – die Vorbereitung geht ja schon bald wieder los.