Liebe Mitglieder,
eine Anekdote zum Auswärtsspiel unserer „Ersten“ am Donnerstag 30.05.24 um 15 Uhr gegen die SKG Bickenbach.
SKG Bickenbach vs. VfB Ginsheim 1:5
…Torreich und leckere Brötchen…
Wenn man über Jahrzehnte die Ginsheimer Fußballer begleitet, erlebt man zuweilen auch skurrile Geschichten, die nie mehr auf dem Gedächtnis schwinden. Eine davon ereignete sich Anfang des Jahrhunderts mit dem Auswärtsspiel des VfB bei der SKG Bickenbach an der Bergstraße. Es war ein Punktspiel in der damaligen Bezirksliga Darmstadt, entweder in der Saison 2001/2002 oder ein Jahr danach. Der Stammtorhüter Jörg Nillius war verletzt und so musste es Peter Wehrheim richten, als Inhaber eines Blumenladens in VfB-Kreisen als „Blummepeter“ benannt.
Peter hatte sich jedoch in den geografischen Weiten des vorderen Odenwalds derart verzettelt, dass er bei Spielbeginn nicht anwesend war. Er kam an diesem Sonntag überhaupt nicht mehr. Spielbeginn ohne Torwart hätte es sein können, wäre da nicht der frühere Keeper Georg Hauf frisch aus dem Urlaub und einem Frühschoppen auf dem Bickenbacher Gelände als Zuschauer erschienen.
„Schorsch, Du musst ins Tor“, war die Devise, Torwartsachen waren vorhanden, ein paar Fußballschuhe schnell organisiert. Gegen die tiefstehende Sonne lieh Georg sich eine Schirmmütze von Gerhard Trauzold, die er als „Helm“ bezeichnete. Irgendwann war sie Georg zu eng, wie er großzügig den eigentlichen Grund umschrieb. Also Mütze ab, einen langen Ball in der „Sonnenblende“ nur erahnend schaffte es Georg, das von ihm vermutete Spielgerät Ball noch kurz vor Überschreiten der Torlinie zu erfassen. Mit „Standing Ovations“ bedankte sich der mitgereiste Anhang bei dem tapferen Torhüter ob dieser Glanztat.
Das Spiel endete mit einem 5:1 Sieg des VfB, damals ein Ergebnis ohne jegliche Bedeutung. Und noch etwas bleibt in der Erinnerung haften: Die Bickenbacher hatten eine grandiose „Hausmacher Worscht“ auf die Brötchen gelegt, eine schmackhafte Besonderheit.
Nun spielt der VfB am Donnerstag wieder in Bickenbach und es ist ein Schicksalsspiel für beide Mannschaften. Alles andere als ein Sieg bedeutet für den VfB den sicheren Abstieg aus der Gruppenliga. Die derzeit schwächelnde Mannschaft benötigt neben eigener Mutfassung und Bereitschaft, den Bock auf den letzten Metern der Strecke doch noch umzustoßen, vor allem Unterstützung von außen. Es werden eine Menge Zuschauer anwesend sein, hoffentlich auch viele aus dem Ginsheimer Lager. Und wenn dann noch ein Sieg herausspringen sollte, werden die Bickenbacher Wurstbrötchen noch besser schmecken und weitere Jahrzehnte in der Erinnerung derer bleiben, die Zeuge des Ginsheimer Wunders waren.
Sigi Trautmann