Carsten Hennig ist neuer sportlicher Leiter
Es waren die Geburtsjahrgänge von Anfang der siebziger bis in die frühen achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, aus denen der VfB Ginsheim so viele talentierte Nachwuchsspieler schöpfte wie selten zuvor und auch danach nicht mehr. Spieler wie Oliver Kirschner und Willi Bader waren dabei und am Ende dieses Zeitraums u.a. Tim Kettenring und Markus Hillemann.
Der wohl talentierteste war Carsten Hennig, bei dem die Früherkennung funktionierte und die Förderung ebenso. Mit fünf Jahren in der damaligen F-Jugend gehörte er zu den Wegbereitern innerhalb extrem starker Jahrgänge, die eine Menge an Bezirksmeisterschaften feiern konnten. Zu seinen technischen Fertigkeiten und seinem enorm starken Antritt paarte sich später taktisches Geschick in den Jahren bis zur B-Jugend, in denen er stets in altersübergreifenden Jugendmannschaften eingesetzt war.
Als A-Jugendlicher wechselte Carsten zu Mainz 05, dem folgten Jahre bei den Senioren vorwiegend in der Regionalliga beim FSV Frankfurt, aber auch ein paarmal in der 2. Bundesliga als Angehöriger der U 23 von Eintracht Frankfurt, ergänzt mit einem einjährigen Intermezzo beim VfR Mannheim in der Regionalliga Süd und zuletzt beim SV Wehen-Wiesbaden, bevor er in der Saison 2009/10 zum VfB zunächst als Spieler und später als Spielertrainer zurückkehrte. Zusammen mit seinem Trainerkollegen Artur Lemm erfolgte zunächst der Aufstieg in die Verbandsliga Hessen Süd und in der Saison 2016/17 die Meisterschaft und der Aufstieg in die Lotto Hessenliga. Eine derartige Entwicklung irritierte nicht nur den heimischen Verein, Verwunderung im gesamten Hessenland machte sich breit. Hier schließt sich der Kreis für das außergewöhnliche Talent aus den Anfängen der achtziger Jahre, das auf seinem Weg von der Ginsheimer F-Jugend bis in die 2. Bundesliga bei Eintracht Frankfurt auf eine erfolgreiche Zeit als Fußballer zurückblicken kann.
Bei der Generalversammlung am 28. Januar stellte sich der Gymnasiallehrer und A-Lizenz-Inhaber den Mitgliedern zur Wahl als Spielausschussvorsitzender, die einstimmig erfolgte.
Ihm ist durchaus bewusst, dass es keine leichte Aufgabe sein wird, den rasanten Abstieg der 1. Mannschaft aufzuhalten, derzeit von der Hessenliga bis in die Gruppenliga Darmstadt und möglicherweise gar in die Kreisoberliga Groß-Gerau.
Sein Engagement zielt auf Sicherung und Ausbau der Fähigkeiten der aktiven Mannschaften, Neuorientierung wieder hin zur gehobenen sportlichen Qualität. Seinen Zielen beigeordnet ist auch der Versuch, ehemalige Ginsheimer Spieler wieder für den VfB zu gewinnen, alles vor dem Hintergrund des finanziell Machbaren.
Sigi Trautmann