Der Hessische Fußball-Verband nutzte die Gelegenheit des Vereinsdialoges und stattete dem VfB Ginsheim im Kreis Groß-Gerau einen Besuch ab. In diesem Rahmen hatten die Vereinsvertreter*innen die Chance, mit ehren- und hauptamtlichen Vertretern des HFV ins Gespräch zu kommen. In einer kurzweiligen Gesprächsrunde, an der neben den zahlreichen Vereinsvertretern, drei Mitglieder des Kreisfußballausschusses mitsamt dem Interims- Kreisfußballwart Dr. Klaus Ilschner und der Club-Berater Michael Tecl teilnahmen, wurden die aus Sicht des Vereins aktuell wichtigsten Anliegen angesprochen und gemeinsam diskutiert.
Die Themen “Gemeinnütziger Verein im Vereinsrecht bzw. Steuerrecht”, “Finanzielle Unterstützung durch den Profifußball”, “Ausbildungsentschädigung im Jugendbereich”, “Verbandsanforderung hinsichtlich Personalressourcen” und die Flexibilisierung der Strafordnung stehen beim VfB Ginsheim aktuell ganz oben auf der Agenda. Auf Grundlage der Schilderung des Ist-Zustands seitens des Vereins und des Kreises wurden die bestehenden Handlungsoptionen gemeinsam erörtert.
Unterstützung bei der Umgestaltung oder Neugestaltung der Satzung kann über den Landessportbund oder die Clubberater*innen erfolgen. Auch im Bereich des Steuerrechts können die Vereine sich von den Experten in den Verbänden grundlegende Informationen einholen und sich weiterbilden lassen. Allerdings ist allen Beteiligten klar, dass aufgrund der enormen rechtlichen Hürden und der Komplexität, derzeit Hilfe von Experten bspw. durch einen Steuerberater eingeholt werden muss. Hier muss eine Entbürokratisierung erfolgen, um die zumeist ehrenamtlich geführten Vereine zu entlasten.
Der Verein hat bereits eine gut aufgestellte Führung und einen breiten Trainerstab. Der Bildungsmanager des HFV Stefan Heck regte hier an, die ehrenamtlichen aktiven Menschen durch vorhandene Qualifizierungsangebote weiterzuentwickeln, um ihnen so noch mehr Werkzeug für ihre wertvolle Vereinsarbeit an die Hand zu geben.
Der VfB Ginsheim erhofft sich zukünftig eine höhere Förderung durch den Profifußball. Beispielsweise könnten dadurch die Gebühren für die Traineraus- und Fortbildung verringert werden oder vollständig wegfallen. Seitens des HFV wird dahingehend aufgezeigt, welchen die Proficlubs bereits leisten und dass sich der Betrag aktuell durch den Abschluss des neuen Grundlagenvertrags erhöht hat. Für eine weitergehende finanzielle Entlastung wünscht sich der Verein eine Anpassung der Strafordnung, um mehr Ermessensspielraum bei geringfügigen Vergehen zu schaffen und eine Reform der Ausbildungsentschädigung, insbesondere im Jugendbereich. Für die Erfüllung dieser Wünsche bedarf es Änderungen von Satzung und Ordnung. Neben den HFV-Gremien, die Änderungsanträge zum Verbandstag stellen können, können auch Vereine Anträge bei den anstehenden Kreisfußball- bzw. Kreisjugendtagen stellen und so ihre Anliegen einbringen.
Interims-Kreisfußballwart Dr. Klaus Ilschner zog ein positives Fazit. „Das Format des Vereinsdialoges ist eine schöne Gelegenheit mit Vereinsvertreter*innen in einen ausführlichen Austausch zu kommen. In kleiner Runde lernen wir Verbandsvertreter die konkreten Bedürfnisse eines Vereins kennen, erörtern diese und können direkt erste Impulse geben.“
Der Vereinsdialog ist ein Bestandteil des bundesweiten Masterplans Amateurfußball. Übergeordnetes Ziel der Zukunftsstrategie Amateurfußball ist es, das weltweit einmalige, flächendeckende Netz von gemeinnützigen Fußballvereinen zu erhalten. Dafür hat der HFV gemeinsam mit dem DFB und seinen Landesverbänden ein Maßnahmenpaket mit über 40 Maßnahmen entwickelt, welches in der Umsetzung ist.
Stefan Heck, 23.11.2023
Auf dem Bild von links: VfB-Kassierer Dieter Moritz, Dr. Klaus Ilschner (KFW), Michael Tecl (Clubberater), Steffi Stieber (VfB-JL), Manfred Saul (VfB-Vorsitzender), Andreas Hofmann (VfB-Senioren), Uwe Lang (KSO), Stefan Heck (HFV), Bastian Schäfer (KJW), Britta Leinz (VfB-Geschäftsführung). Nicht auf dem Bild, Fotograf Hanno Janz (VfB-Marketing / Sponsoring)