… die überflüssigste Niederlage in der bisherigen Saison
Die Kür haben sie beherrscht, die Ginsheimer Fußballer. Auf dem Kunstrasenplatz im Limburger Stadtteil spielte das Team einen ansehnlichen Fußball wie selten in der Saison. Mit gut vorgetragenen Kombinationen und zahlreichen Ballstafetten wurde der Gegner immer wieder in Verlegenheit gebracht, ein Gegner, der mit rustikalen Mitteln letztlich das Spiel für sich entscheiden konnte. Mit langen Bällen in die Spitze, von denen einer schon nach einer Minute zum Erfolg führte. Zunächst wurde mit einem langen Pass aus der halbrechten Mittelfeldposition das Stellungsspiel von Eleazer Mensah blank gestellt. Ein anschließend soeben noch vor der Grundlinie erlaufener Ball wurde hoch hereingegeben und war am Ende das einfache Mittel zum Torerfolg, den Steffen Moritz mit Kopfball sicherstellte. Nun sind wir im Rahmen der Spielbeobachtung bei der Pflicht angekommen, deren ungenügende Handhabung dem VfB im bisherigen Saisonverlauf den letzten, fast aussichtslosen Tabellenplatz einbrachte. Während ein Gegner wie Dietkirchen seinen Spielmodus auf treffsichere Offensivkräfte (Zuckrigl 9, Leukel 8 und Moritz 7) einrichten kann, fehlt es beim VfB neben Daniel Thur an weiteren Akteuren mit ähnlicher Treffsicherheit. Daneben sind auch immer wieder Fehler im Defensiverhalten verantwortlich für die zahlreichen misslichen Ergebnisse. Erneut fiel mit dem 2:1 ein Gegentreffer nach einer Ecke wie schon am vergangenen Sonntag gegen Waldgirmes. Dies deutet auf eine gewisse Unordnung im Abwehrverhalten hin, die sich nicht selten einstellt, auch dann, wenn die Mannschaft so wie in Dietkirchen am Drücker ist. Es war der dritte Eckball in Folge, den Dennis Leukel schließlich aus kurzer Entfernung zum erneuten Führungstreffer ungehindert zum Endergebnis einnetzen konnte (28.). Dazwischen lag der Ginsheimer Gegentreffer durch Christian Sebastiao Makana (13.), der einen scharf getretenen Eckball von Thur mit Kopfball verwerten konnte, ein Treffer in Gemeinschaftsarbeit der beiden auffälligsten Spieler, hier Thur mit mehreren gefährlichen Standards und Hereingaben, dort Makana als ständiger Unruheherd für die Hintermannschaft der Gastgeber. Ein untrüglicher Beweis für die Diskrepanz zwischen Pflicht und Kür stellt auch das Torverhältnis des VfB dar (22:43). Die Bilanz mit den meisten Gegentreffern und nach Bad Vilbel die geringste Ausbeute an Torerfolgen macht jegliche Diskussion überflüssig. Dabei war in Dietkirchen eine deutliche Aufbesserung der Habenseite möglich. Hier die Chronologie: Spielzug über links, Thur auf Makana, Schuss aus der Drehung, den Max Gotthardt aus dem Winkel fischt und zur Ecke lenkt (12.). Freistoß aus dem rechten Halbfeld von Thur mit folgender Direktabnahme von Raphael Osei Akoto, die nur knapp am linken Pfosten vorbei im Toraus endete (18.). Langer Einwurf von Dillon Fosuhene auf Thur, dessen Schuss zunächst vom Pfosten zum Matthias Manneck gelangt, der aus kurzer Entfernung noch einen gegnerischen Spieler mit der Folge einer erneuten Ecke anschoss (22.). Eine gute Kombination über die rechte Seite erreichte Makana, der aus 18m abzog und den Kasten knapp am linken Pfosten vorbei verfehlte (24.). Nach einem erneut guten Spielzug über rechts mit anschließendem Eckball kam Maximilian Kissel aus nächster Entfernjung an den Ball, den er nicht im Tor unterbringen konnte (44.). Erneut scheiterte Kissel schon kurze Zeit später, diesmal nach Zuspiel von Mensah am rechten Torpfosten (52.). Ein Angriff über Thur auf der linken Seite führte fast zum Eigentor, das der gute Torhüter der Heimmannschaft gerade noch verhindern konnte, den Ball aber auf Denis Oriana lenkte, der im Strafraum den Ball annehmen konnte und mit einem Schuss an die Unterkante der Latte scheiterte (85.). Und Dietkirchen? Nennenswert ist eine Situation in der 71. Min., als eine Direktabnahme nach einem Freistoß nur knapp am linken Pfosten vorbeistrich. Das wars, eine schrecklich geringe Ausbeute der Ginsheimer Mannschaft einerseits und dort eine brutal hohe Effizienz der Heimmannschaft entscheiden ein Spiel, das der VfB nie und nimmer verlieren durfte. Am kommenden Samstag kommt es zum letzten Spiel in der Qualifikation mit dem Heimspiel gegen Viktoria Griesheim, Anstoß 15 Uhr 30.